Gesundheit und Aktivität sind zwei zentrale Säulen für ein gutes Leben im Alter – und sie gehen Hand in Hand. Je älter wir werden, desto stärker beeinflussen körperliche Fitness, geistige Anregung und soziale Teilhabe unser Wohlbefinden, unsere Selbstständigkeit und letztlich auch unsere Lebensfreude.
Das ist einfacher gesagt als getan: Denn gleichzeitig mit dem Alter steigt das Risiko für chronische Erkrankungen, Einschränkungen der Mobilität oder kognitive Beeinträchtigungen. Doch mit der richtigen Unterstützung lassen sich diese Herausforderungen gezielt angehen – nicht nur durch klassische Prävention, sondern auch durch moderne technologische Lösungen.
Bewegung und Aktivität als Gesundheitsmotor
Regelmäßige Bewegung im Alter wirkt sich nachweislich positiv auf Körper und Geist aus. Sie stärkt Muskeln und Gelenke, schützt vor Stürzen, regt das Herz-Kreislauf-System an und trägt zur Erhaltung der Selbstständigkeit bei. Auch das Risiko für Demenz oder depressive Verstimmungen kann durch körperliche Aktivität gesenkt werden. Schon einfache Maßnahmen wie tägliche Spaziergänge, leichte Gymnastik oder Balanceübungen zeigen große Wirkung – insbesondere, wenn sie in den Alltag integriert werden. Mehr dazu finden Sie im Interview mit Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Ludwig.
Und wenn die gewohnten Bewegungen nicht mehr so einfach sind, gibt es die Möglichkeit, neue Bewegungsabläufe zu erkennen und zu trainieren. Dabei werden die alten Bewegungsmuster analysiert und variiert, damit die Selbständigkeit weiterhin erhalten bleibt.

Gesund Essen: Obst und Gemüse
Gesundes Essen spielt im Alter eine zentrale Rolle für das körperliche und geistige Wohlbefinden. Mit zunehmendem Alter verändern sich der Stoffwechsel, das Geschmacksempfinden und oft auch die Verdauung – der Körper benötigt daher gezielt Nährstoffe, um Muskeln zu erhalten, das Immunsystem zu stärken und Energie zu liefern. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, hochwertigem Eiweiß, ausreichend Flüssigkeit und wenig Zucker hilft dabei, Krankheiten vorzubeugen, geistig fit zu bleiben und den Alltag aktiv zu gestalten. Gerade im Alter gilt: Wer gut isst, lebt oft gesünder – und selbstbestimmter.
Soziale Teilhabe schützt vor Isolation
In der Pension sind wir selbst für viele Dinge verantwortlich, die mit dem Arbeitsleben oft mitkommen: Wir sind unterwegs, treffen Menschen, unterhalten uns. Mit dem Ruhestand liegt es an uns, für Kontakte und unsere emotionale und soziale Gesundheit zu sorgen. Denn neben der physischen Gesundheit ist die emotionale und soziale Gesundheit ein wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität.
Vereinsamung im Alter ist ein ernstzunehmendes Risiko – vor allem in ländlichen Regionen oder bei eingeschränkter Mobilität. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass soziale Isolation das Risiko für diverse physische und psychische Erkrankungen erheblich erhöht. Sie steht mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Depressionen, Demenz, Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs in Verbindung und gilt als eine der häufigsten Todesursachen.
Der regelmäßige Austausch mit anderen Menschen, gemeinsame Aktivitäten oder auch digitale Kommunikation fördern das Wohlbefinden und wirken sich positiv auf die geistige Gesundheit aus. In diesem Artikel finden Sie ein paar Tipps, wie sie gegen Einsamkeit vorgehen.
Technologie als Unterstützung im Alltag
Es gibt nicht nur Assistenz-Systeme zur Sturzerkennung und zur automatischen Lichtsteuerung: Darüber hinaus fördern digitale Angebote wie Fitness-Apps und Bewegungstrainer oder Videotelefonie soziale Kontakte und mentale Aktivität.
Dabei ist natürlich klar: Technologie ersetzt nicht den Menschen oder einen Spaziergang in der Natur – aber sie kann die richtigen Bedingungen schaffen, damit Menschen länger aktiv, sicher und eigenständig leben können. Insbesondere dann, wenn es nicht anders geht. So half die Videotelefonie den Menschen, auch während der Pandemie in Kontakt zu bleiben.
🟦 INFOBOX: Was kann ich konkret tun, um gesund und aktiv zu bleiben?
- Täglich bewegen – ideal sind 30 Minuten leichte Aktivität, angepasst an die persönlichen Möglichkeiten
- Gesund Essen, wenig Alkohol
- Soziale Kontakte pflegen – regelmäßig Gespräche, Besuche oder digitale Kommunikation fördern das emotionale Wohlbefinden. Werden Sie Mitglied in einem Pensionisten-Verband, in einem Schach-Club oder bei einer Wandergruppe. Entdecken Sie, was Ihnen Spaß macht und gut tut!
- Geistig aktiv bleiben – z. B. durch Lesen, Rätsel, Lern-Apps oder gemeinsame Spiele
- Technologie gezielt nutzen – etwa durch Apps zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung
- Nehmen Sie Präventionsuntersuchungen in Anspruch, z.b. die Darmkrebs- und die Brustkrebsvorsorge.
Gesundheit und Aktivität im Alter kommen nicht von selbst – aber sie lassen sich gezielt fördern. Wer Körper, Geist und soziale Beziehungen gleichermaßen stärkt und offen für unterstützende Technologien ist, schafft die besten Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben – auch im hohen Alter.
SmartBuildingsCompass.com unterstützt Sie mit Informationen, Produktideen und Praxisbeispielen auf diesem Weg.

Author: Anja Herberth
Chefredakteurin