Der Begriff Prosument ist eine Zusammensetzung aus „Produzent“ und „Konsument“ und beschreibt ursprünglich ein wirtschaftliches Modell, bei der eine Person zugleich KonsumentIn und ProduzentIn ist. Die Grenzen zwischen Produzent und Verbraucher verschwimmen hier. International ist auch der Begriff Prosumer geläufig. Es ist ein Kofferwort aus den englischen Wörtern „producer“ und „consumer“.
Im Laufe der Zeit hat Prosumer bzw. Prosument eine zweite Bedeutung erhalten. Es bezeichnet auch KonsumentInnen, die im Vergleich zum durchschnittlichen Endverbraucher professionellere Ansprüche an ein bestimmtes Produkt stellen.
Es wird zwischen „schwachen“ und „starken“ Prosumenten unterschieden. Schwache sind nur indirekt in die Produktion involviert. Etwa wenn T-Shirts mit eigenen Motiven bedruckt werden oder auch Müsli nach persönlichen Geschmack gemixt werden.
Ein starker Prosument ist direkt an der Produktion beteiligt, indem er an bestimmten oder allen Schritten mitwirkt. Zum Beispiel kann jemand, der der Photovoltaik nutzt, einen Teil seiner eigenen Energie selbst verbrauchen, den anderen an seine Stromgesellschaft verkaufen. Er ist Konsument und Erzeuger in einem. Bei den Endverbrauchern ist hierbei auch von „Flexumern“ (Flexibilität + Prosumer) die Rede.
Eine andere Art des Prosumings im Zusammenhang mit Energieversorgung ist die Erzeugung von thermischer Energie durch Sonnenkollektoren (Solarthermie). Mit dieser Wärmeenergie lässt sich zumindest zum Teil der eigene Heizbedarf decken, der andere muss zugekauft werden, Auch Wärmepumpen, die mit selbsterzeugtem Solarstrom betrieben werden oder die Rückgewinnung von Wärmeenergie aus im Haushalt anfallendem Abwasser gelten als prosumentisches Verhalten.
Eine besondere Stellung nehmen Prosumenten hinsichtlich Social Media, Blogs und öffentlichen Wikis ein. Der Fokus von Bloggern etwa liegt auf dem Austausch und der Kommunikation mit anderen Usern. Sie sind Prosumer, denn sie konsumieren hier Inhalte und schaffen neue – den User-Generated-Content.
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