Intelligente Lösungen helfen in der Bewältigung unserer Herausforderungen
‚Smart City‘ – das umschreibt das Streben danach, unsere Städte mit Hilfe von Technologie noch lebenswerter zu machen.
Wir reden aber lieber von smarten Regionen, da nicht nur Großstädte von gesamtheitlich gedachten und intelligenten Lösungen profitieren können. Ihnen gemeinsam ist die Vernetzung, um die zunehmenden Herausforderungen wie etwa Platz-, Verkehrs- und Umweltprobleme zu lösen.
Warum das notwendig ist: Im Jahr 2018 lebten weltweit 4,2 Mrd. Menschen in Städten. Zum Vergleich: Im Jahr 1950 lebten nur 751 Mio Menschen in Städten. Die Ausbreitung der städtischen Lebens- und Wirtschaftsformen geht mit vielen Herausforderungen einher. Intelligente Lösungen durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz gewinnen damit in der Optimierung, Bewältigung und Gestaltung des dynamischen und komplexen Lebens in Städten immer mehr an Bedeutung.
In der Vision einer smarten – also intelligent – organisierten Stadt soll uns Technologie helfen, das Leben in Städten effizienter, ökologisch nachhaltiger, inklusiver und demokratischer zu gestalten. Durch die Vernetzung sollen fortschrittliche Technologien so gemeinsam aufeinander abgestimmt sein, dass den Menschen und der Stadt dadurch Vorteile entstehen.
Vernetztes Agieren
Bis dato ist die Organisation der unterschiedlichsten Infrastrukturen getrennt voneinander abgelaufen. Durch die Vernetzung von Organisationen und Infrastrukturen und dem Einsatz moderner Technologie werden Ressourcen schonender eingesetzt oder unserer Alltag noch besser unterstützt. Dadurch sind komplett neu gedachte Lösungen möglich, die eine Fülle an neuen Möglichkeiten eröffnen.
Die Einsatzmöglichkeiten dieser Konzepte sind vielfältig, die ersten Konzepte bereits im Einsatz: Mobilitäts-Apps helfen, Staus zu umfahren und bieten unabhängige Informationen, welches Mobilitätsangebot (Auto, Öffentliche Verkehrsmittel, CarSharing, Fahrrad, Taxis, etc) zur Verfügung steht. Ebenso sind die bevorzugten Verkehrsmittel auch über diese Plattformen buchbar.
Auch lässt sich die Beleuchtung in einer Stadt durch den Einsatz von Sensoren direkt beim Beleuchtungssystem ressourcenschonender einsetzen, die Elektrizitätskosten dadurch senken. Helsinki/Finnland konnte dadurch 70% der Stromkosten reduzieren, die Kosten für Wartungen um bis zu 10 Prozent. Die Beleuchtungskörper/Lichtmaste bieten Platz für Akustik-, Luftverschmutzungs- und Temperatursensoren und bieten damit eine wichtige Datenquelle, anhand dessen die Steuerung der Stadt verbessert werden kann.
Mittels Sensorik ist auch das Blumengießen öffentlicher Parks und Grünflächen einfacher und effenzienter – und zwar in Kombination mit der Wettervorhersage nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Müllentsorger planen ihre Routen durch Sensoren effizienter, da sie Information zu den Füllständen der Mistkübel erhalten.
Auch Energiegemeinschaften sind ein gutes Beispiel: In der Zukunft werden wir verstärkt lokal Energie produzieren. Oder es ist bereits Energie da, die genutzt werden sollte: Etwa wenn ein Bäckerei-Unternehmen das Umfeld mit Wärme beliefert. Über Grundstücksgrenzen hinaus ist es nun auch Privaten in Österreich möglich, Energie zu produzieren, zu speichern, zu verbrauchen und zu verkaufen. Was liegt also näher, als Stromproduktion, -bedarf und -speicherung bestmöglich durch KI aufeinander abzustimmen?
Neue Möglichkeiten, neue Konzepte
Die Anwendungsmöglichkeiten werden sich rapide entwickeln und immer neue Visionen ermöglichen. Unser Ziel ist es, sie in dieser Entwicklung mitzunehmen und die Möglichkeiten, die uns und unserer Gesellschaft damit offenstehen, zu diskutieren.
Smart Cities sollen ein attraktiver Lebensraum für Jung und Alt sein, benachteiligte Bewohnerinnen und Bewohner inkludieren. Uns geht es um eine Verbesserung der Lebenssituation, wir distanzieren uns von missbräuchlichem Gebrauch von Daten und einem „gläsernen“ Menschen. Um das zu gewährleisten, braucht es kompetente Bürgerinnen und Bürger – und eine gemeinsame aktive Gestaltung des Lebensraums.
Viel Vergnügen beim Lesen dieser Seiten – und sollten Sie Fragen haben oder Feedback zu unserer Berichterstattung geben wollen, dann melden Sie sich bei uns. Die Kontaktdaten finden Sie hier.
Herzlichst,
Mag. (FH) Anja Herberth
Herausgeberin
Bild- und Videomaterial: Shutterstock
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