Lernen im "richtigen" Licht
Licht kann wesentlich mehr als nur Lichtquelle sein: Studien zeigen, dass mit dem richtigen Licht die Atmosphäre und das Wohlbefinden verbessert werden kann. In Vorarlberg gab es ein spannendes Projekt zur Wohnungsbeleuchtung: Die bessere Ausleuchtung mit Lichtszenarien für ältere Menschen hatte den Nebeneffekt, dass diese auf einmal weniger Medikamente wie z.B. Schlafmittel brauchten. Dafür wurde am Abend einfach die Lichtfarbe ins Bläuliche geändert.
Bedeutet: Wenn in Räumen und Gebäuden eine vernünftige Beleuchtung installiert ist, bedeutet das nicht nur Komfortsteigerung, sondern ein Mehr an Lebensqualität.
Dieser Effekt wird derzeit an drei Volksschulen in niederösterreichischen Partnergemeinden der Wien Energie erforscht: Gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research (ASCR) startet das Forschungsprojekt „Bedarfsorientierte Beleuchtung.“ Bis Mitte 2022 wird untersucht, welchen Einfluss smarte Beleuchtung auf die Lernatmosphäre und das Wohlbefinden der SchülerInnen und LehrerInnen hat. Neben smarter LED-Beleuchtung wird das Raumklima in den Klassen durch den Einsatz von Sensoren, gemessen.
Erforschung smarter Beleuchtung in den Klassenzimmern
Es soll die Frage beantwortet werden, wie sich Licht auf die allgemeine Stimmung im Klassenzimmer, auf den natürlichen Tageslichtrhythmus und auf bestimmte Tätigkeiten auswirkt. Die Grundannahme ist, dass wärmeres Licht mit mehr Gelb- und Rotanteil kreative Tätigkeiten wie Singen, Malen oder Musizieren begünstigt. Kälteres Licht wiederum soll die notwendige Konzentration für Lesen, Schreiben und Rechnen fördern.
Das interdisziplinäre Forschungsteam der ASCR, bestehend aus einer Psychologin, einer Expertin im Bereich Klimapolitik und Kommunikation sowie ein Techniker begleiten das Projekt. Auch die LehrerInnen und Eltern werden in die Forschung miteinbezogen.
„In der ASCR betreiben wir angewandte Forschung. Wir untersuchen, wie sich technische Innovation in konkreten Alltagssituationen auswirkt: Was funktioniert tatsächlich, welche Potentiale gibt es, wo braucht es Anpassungen?“, erläutert Robert Grüneis, Geschäftsführer der ASCR. Zentral sind hier die UserInnen: Es kommt schließlich darauf an, dass UserInnen mit den neuen Technologien umgehen können