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Blackout

Ein Blackout ist ein länger andauernder, großflächiger Strom-, Internet- und Versorgungsausfall. Bedeutet: Es funktionieren weder Licht noch Heizung und E-Herd, Mobilfunknetz. Ampeln und Tankstellen sind ausgefallen, der öffentliche Verkehr und Aufzüge stehen still. Das Wasser kann nicht mehr fließen, weil die Pumpen keinen Strom mehr bekommen, dadurch funktionieren auch die Toiletten nicht mehr. 

Sie sehen: Unser tägliches Leben ist hochgradig elektrifiziert und digitalisiert, von Technologien durchzogen. Ohne Strom steht unser Leben still. Parallel dazu können wir uns einen Ausfall gar nicht erst vorstellen: In den Industriestaaten sind wir über viele Jahrzehnte ein problemlos funktionierendes Stromnetz gewohnt, können mit Strommangel nicht umgehen. Wir rechnen einfach nicht damit, dass diese sonst so zuverlässigen Systeme ausfallen könnten. 

Blackouts gibt es aber weltweit, auch in Industriestaaten. Die Einflussfaktoren, die auf die Strom-Infrastruktur einwirken, sind vielfältig: Unsere Energie stammt heute noch zu einem sehr hohen Anteil aus fossilen und atomaren Energiequellen. Über viele Jahrzehnte hinweg war auch völlig klar, wer diese Energie bzw. den Strom produziert und liefert: Kraftwerke planten und lieferten uns zentral die Energie, die wir brauchten. 

Wir leben in einer hochtechnologisierten, digitalen Welt, in der Strom die Basis darstellt. Ein Blackout hat fatale Folgen. Credit: Shutterstock

Nachhaltige Energiequellen ersetzen fossile

Das ändert sich nun: Zum einen sollen die fossilen und nuklearen Kraftwerke durch ökologische und nachhaltige Energiequellen ersetzt werden. Dazu gehören Wind, Sonne und Wasser, Erdwärme und Energie aus Biomasse. Und zum anderen wird dieses System langfristig und von Grund auf massiv verändert: Jede und jeder von uns kann durch Photovoltaik-Anlagen zu einem kleinen Stromerzeuger werden. Wir können diesen Strom speichern und zu einem hohen Ausmaß für unseren Eigenbedarf verwenden – oder wir führen diesen Strom ins Netz ab. Diese Vielzahl an Strom-Produzenten benötigt Maßnahmen zur Netzstabilisierung: Strom fließt in Europa mit 50 Hertz durch die Leitungen, und diese Frequenz muss stabil gehalten werden. Wird dem Netz z.B. mehr Strom entnommen als zugeführt, kommt es zu Frequenzstörungen – es kann zu Störfällen kommen. 

Kraftwerke stabilisieren das Energienetz und sind damit essentiell. Weiters sind sie notwendig, weil sie stabil Energie produzieren – unabhängig von Wind und Wetter. So sind wir vor allem in den Wintermonaten auf Kraftwerke angewiesen, da die Wasser- und Solarkraftwerke in dieser Jahreszeit nicht genügend Strom liefern. Erneuerbare Energieträger produzieren an windigen und sonnigen Tagen mehr Strom als an windstillen Regentagen. 

Die Energiewende in Europa ist jedoch sehr schlecht geplant und wird nicht systematisch umgesetzt. So werden laufend Atom- und Kohlekraftwerke (in Deutschland) heruntergefahren, ohne im Hintergrund für ausreichend alternative Quellen und Stabilisatoren zu sorgen. Kleine Abweichungen können abgepuffert werden, aber zu großes Ungleichgewicht führt zu einem Zusammenbruch des Netzes. 

Leseempfehlung: Blog des Blackout-Experten Herbert Saurugg

Anja Herberth
Author: Anja Herberth

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