„Textile Leichtbaulösungen sind die Zukunft“

Beim Begriff Textilien haben wir meist Kleidung im Sinn – zu Smart Textiles verarbeitet, können textile Grundmaterialien aber noch viel mehr. Smart Textiles kombinieren textile und elektronische Eigenschaften und werden zum Beispiel in den Bereichen Sport, Sicherheit, Freizeit, Gesundheit und technischen Anwendungen eingesetzt.

"Textile Leichtbaulösungen sind die Zukunft"

Das Vorarlberger Unternehmen Texible ist ein österreichischer Pionier im Smart Texitles  Engineering. Textiles Know-how wird hier für die unterschiedlichsten Lösungen verwendet – auch in der Leichtbauweise.

Beim Begriff Textilien haben wir meist Kleidung im Sinn – zu Smart Textiles verarbeitet, können textile Grundmaterialien aber noch viel mehr. Smart Textiles kombinieren textile und elektronische Eigenschaften und werden zum Beispiel in den Bereichen Sport, Sicherheit, Freizeit, Gesundheit und technischen Anwendungen eingesetzt.

Entstanden ist das Unternehmen im Jahr 2016 aus einer Ausgründung der Universität Innsbruck, um Forschungsentwicklungen im Bereich Smart Textiles auf den Markt zu bringen. Die Produktion und Werkstatt sind in einer ehemaligen Strickwarenfabrik untergebracht.

„Ein großer Teil unserer Arbeit ist die Auftragsentwicklung. Unternehmen treten mit verschiedenen Anliegen an uns heran und Smart Textiles bieten viele Möglichkeiten der Lösung“ erklärt Kathrin Fröis, bei Texible für den Vertrieb verantwortlich. „Oft geht es um Weiterentwicklungen. Unternehmen wollen ihre Produkte leichter, zugfester oder benutzerfreundlicher gestalten“, erläutert sie.

Gestickte Kupferfäden (FotoCredit: Texible)
Leichtbauweisen geben Stabilität, benötigen aber weniger Ressourcen - wie hier bei der Textilbetonbewehrung aus Carbon (Fotocredit: Texible)
Bestehendes Textil-Know how, fachübergreifend eingesetzt: Konventionelles Nähen bei der Prototypenentwicklung in der Werkstatt (Fotocredits: Texible)
Mitarbeiterin beim Löten von Kontaktstellen (Fotocredit: Texible)
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Textile Lösungen am Bau

Textilien werden hinkünftig auch in Leichtbaulösungen eine große Rolle spielen: Leichtbauweisen geben Stabilität, benötigen aber weniger Ressourcen. Gerade in Zeiten, in denen auf den energie- und ressourcenschonenden Bau geachtet wird, werden diese Lösungen immer wichtiger werden.

Texible hat, mit Blick auf diese Entwicklung, eine Lösung aus gestickten Textilbewährungen entwickelt, und die Eigenmarke contex/Mesh auf den Markt gebracht. Wird normalerweise mit schweren Stahlbewährungen gearbeitet, werden bei Texible diese Bewährungen mit Glas- und Carbonfasern gestrickt. „Es entsteht dadurch ein Gitter, das in unseren Tests eine enorme Zugfestigkeit aufweist, sogar höher als bei konventionellen Beton-Verfahren“, so Fröis, „Wir sehen diese Anwendung vor allem in der Brückensanierung. Das bedeutet enorme Kosten- und Materialeinsparungen bei gleichzeitig sehr hoher Zug- und Druckfestigkeit.“

Smarte Textilien sind die Zukunft

Die Textilindustrie in Europa konzentriert sich vermehrt auf die Entwicklung und Herstellung technischer Textilien. Konventionelle TextiltechnikerInnen müssen Ihr bestehendes Know-How vermehrt fachübergreifend ergänzen um in diesem Nischenmarkt erfolgreich zu sein.
Textiles Know-how ist gefragt, so Fröis: „In der Ausbildung für TextiltechnikerInnen der Zukunft muss konventionelles Textilwissen durch interdisziplinäre Sklills, wie beispielsweise elektrotechnisches Grundwissen, erweitert werden.“

Der Einsatz von Smart Textiles ist vielfältig. Mit österreichischen Partnern entwickelte Texible beispielsweise eine intelligente Schuheinlage, die Druckverteilungen messen kann. Dadurch ist eine smarte Analyse des Gehens und des Gehapparats möglich. Auch Kunden aus dem Sport-Bereich, vom Pferdesport bis hin zum Tennis, schätzen die Vorarlberger Textil-ExpertInnen.

„Oft kämpfen unsere KundInnen damit, dass ihre Lösung nicht einwandfrei funktioniert oder beispielsweise das Material nicht optimal ist. In unserer Werkstatt erarbeiten unsere ExpertInnen alternative Lösungen: Welches Textil kann verwendet werden, welcher Sensor ist der Richtige, welche Beschichtung ist notwendig, welche Mischung? Mittlerweile liegt unsere große Stärke in der Produktentwicklung, weil wir schon sehr viel ausprobiert haben. Das macht uns einzigartig, denn wir kennen schon sehr viele Einsatzmöglichkeiten“, ist Fröis stolz. Angeboten wird eine gesamtheitliche Begleitung, beginnend beim Konzept, über die Entwicklung eines Prototypen bis hin zum serienreifen Endprodukt.

Made in Europe

Die lokale Produktion ist Texible sehr wichtig , erklärt Fröis: „Wir sind überzeugte EuropäerInnen und wollen Europa als Wirtschaftsstandort stärken. Wir achten daher darauf, die Wertschöpfungskette in Europa zu halten. Das ist uns auch privat ein Anliegen.“

Klar ist für Kathrin Fröis vor allem eines: „Wir wollen Produkte herstellen, die einen Mehrwert darstellen und die in der Praxis funktionieren. Unser Herzblut steckt in diesen Projekten. Wir wollen Qualität liefern, nur so sind wir nachhaltig erfolgreich.“

Mehr zum Unternehmen Texible finden Sie hier: https://www.texible.at

Anja Herberth
Author: Anja Herberth

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